Zwei neue Leibniz-Institute und gestärkte Leitlinien für gute wissenschaftliche Praxis

Ergebnisse der 24. Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft

30.11.2018 · Pressemeldung

Auf ihrer Mitgliederversammlung am 29. November in Berlin hat die Leibniz-Gemeinschaft die Aufnahme zweier Institute in Hamburg und Berlin beschlossen, Vorstandsmitglieder gewählt und ein Leitbild Leibniz-Transfer verabschiedet. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft entschied über die Projekte im Leibniz-Wettbewerb 2019.

Neue Leibniz-Institute ab 2019

Das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg sowie das Zentrum für Literatur- und Kulturforschung aus Berlin werden zum 1. Januar 2019 Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. Die Forschungsorganisation wächst damit auf 95 Mitgliedseinrichtungen an.

Damit verbunden hat die Leibniz-Mitgliederversammlung die Empfehlung, zukünftig die Namen „Leibniz-Institut für Medienforschung – Hans Bredow“ beziehungsweise „Leibniz-Institut für Literatur- und Kulturforschung“ zu führen.

Der Aufnahme gingen Stellungnahmen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft hinsichtlich der institutionellen Passfähigkeit sowie des Wissenschaftsrats zur wissenschaftlichen Qualität der Einrichtungen, ihrer überregionalen Bedeutung und ihrer strukturellen Relevanz für das Wissenschaftssystem insgesamt voraus. Auf deren Grundlage hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz die Aufnahme der beiden Einrichtungen in die Bund-Länder-Förderung beschlossen.

Zu den Internetauftritten der Institute: www.hans-bredow-institut.de

www.zfl-berlin.org

Neuer Vizepräsident

Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig, ist neuer Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft. Der Geograph folgt damit auf den ehemaligen Direktor des Leibniz-Instituts für Wissensmedien in Tübingen, Friedrich Hesse, der nach acht Jahren aus dem Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft ausscheidet. Sebastian Lentz ist Professor für Regionale Geographie an der Universität Leipzig. Lentz‘ Arbeitsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Regionalen Geographie, Sozialgeographie, Kulturgeographie, Stadtgeographie, Transformationsforschung sowie des Wissenstransfers. Im Leibniz-Kontext leitete Sebastian Lentz zuletzt die Projektgruppe „Leitbild Leibniz-Transfer“.

Für eine weitere zweijährige Amtszeit wählte die Mitgliederversammlung die bisherigen Vizepräsidenten Doreen Kirmse, Kaufmännische Direktorin des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, sowie Matthias Beller, geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse an der Universität Rostock.

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Neufassung der Leitlinie zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis

Die Mitgliederversammlung der Leibniz-Gemeinschaft hat eine Neufassung der Leitlinie zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens in der Leibniz-Gemeinschaft für die Gemeinschaft und ihre Mitgliedseinrichtungen beschlossen und zugleich ihre Verbindlichkeit gestärkt.

Die Leitlinie formuliert Anforderungen an Versuchsprotokollierung, präzisiert die Verantwortung, die mit der Autorenschaft von wissenschaftlichen Publikationen einhergeht, und betont besonders die Leitungsverantwortung und Aufsichtspflichten. Aufgenommen wurde ein Passus zur bewussten Vortäuschung von Qualitätsstandards bei Publikationen als wissenschaftliches Fehlverhalten in Reaktion auf die jüngste Debatte zu Raubverlagen (Predatory Publishing). Außerdem wird zur besonderen Betonung der Unparteilichkeit bei Untersuchungsverfahren unter der Führung der zentralen Ombudsperson der Leibniz-Gemeinschaft ein eigens zuständiger „Anwalt“ des Beschuldigten eingeführt.

Leitbild Leibniz-Transfer

Die Mitgliederversammlung der Leibniz-Gemeinschaft hat ein gemeinsames „Leitbild Leibniz-Transfer“ beschlossen. Es soll das grundlegende Verständnis der Leibniz-Gemeinschaft zum Wissenstransfer darlegen und sowohl als gemeinsames Bekenntnis nach außen als auch den Leibniz-Einrichtungen zur Orientierung für die Entwicklung einrichtungsspezifischer Transferstrategien dienen.

Neue Projekte im Leibniz-Wettbewerb

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat für den Leibniz-Wettbewerb 2019 die Förderung von 31 Vorhaben in einem Gesamtumfang von 24,1 Millionen Euro beschlossen. Die bewilligten Projekte widmen sich etwa Themen wie den wirtschaftlichen Folgen häuslicher Gewalt gegen Frauen, dem in westafrikanischen Ländern verbreiteten Lassafieber oder dem Transfer von verlässlichem Wissen über Wölfe in Deutschland.

Zum zweiten Mal sind fünf herausragende Wissenschaftlerinnen für das Leibniz-Professorinnenprogramm ausgewählt worden. Ferner bewilligte der Senat sechs Leibniz-Junior Research Groups zur Förderung früher Selbständigkeit von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Leitung einer unabhängigen Nachwuchsgruppe. Hinzu kommen 16 Projekte im Programm Leibniz-Kooperative Exzellenz und vier Vorhaben im Programm Leibniz-Transfer.

(Die ausgewählten Leibniz-Professorinnen und Leiterinnen und Leiter von Leibniz-Junior Research Groups entnehmen Sie bitte der angefügten Liste im PDF anbei.)

Kontakt
Christoph Herbort-von Loeper
Stellv. Referatsleitung Kommunikation
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