Leibniz-Journal „Ernährung“: Blick über den Tellerrand

Das neue Leibniz-Journal widmet sich der Ernährung. Dabei geht es nicht nur um gesundheitliche Aspekte, sondern auch um Fragen der Welternährung und Menschenrechte, um Lebensmittel-Innovationen oder darum, was unsere Vorfahren in der Steinzeit zu sich nahmen.

18.11.2015 · Leibniz-Gemeinschaft · Pressemeldung

Bei Fragen zur Ernährung scheiden sich oft die Geister: konventionell, Bio, vegetarisch oder vegan? Und: Wie schmackhaft kann gesundes Essen sein; oder wie günstig, nachhaltig und fair produziertes? Die meisten der Fragen kann letztlich nur jeder für sich beantworten; es gibt kaum ein Richtig oder Falsch. Aufgabe der Wissenschaft ist es daher, jeden mit den Fakten zu versorgen, die er für seine individuelle Lebensführung benötigt.

So plädiert Tilman Grune vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung im Interview für „gesunde Mischkost“, hält jedoch Steuern auf vermeintlich ungesunde Lebensmittel wie Zucker und Fett für wenig wirkungsvoll und erhofft sich neue Erkenntnisse, wenn Ernährungsforscher künftig enger mit Agrarwissenschaftlern und Ökonomen zusammenarbeiten.

Die Aquakultur, lange verpönt, könnte schon bald bei der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung eine relevante Rolle spielen. Davon ist das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen überzeugt; sofern es gelingt, die Aquakultur ohne die negativen ökologischen Nebenwirkungen zu betreiben. Ideen dazu gibt es, etwa multitrophe Aquakulturen, in denen mehrere Organismenarten zusammen gezüchtet werden.

Hunger war ein zentraler Motor der menschlichen Entwicklung, berichten Paläontologen; sie erforschen die Ernährungsgewohnheiten unserer Urahnen und haben herausgefunden, dass die biologische Evolution des Menschen mit unserer kulturellen Entwicklung nicht immer Schritt halten konnte; so ist unser Geschmacksempfinden im Prinzip noch immer das der Steinzeitmenschen.

Weiterhin lesen Sie:

  • Raus mit Euch! Falsche Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress sind wesentliche Gründe für das zunehmende Übergewicht bei Kindern. Bremer Forscher suchen nach Auswegen.
  • Innovativ: japanisches Edelfleisch, glutenfreies Bier und essbare Insekten sind Gegenstand der Forschung.
  • Ess-Kultur: Geschirr im Wandel der Zeit.
  • Welternährung: Hunger ist ein Gerechtigkeitsproblem, sagt die Friedensforscherin Carolin Anthes und fordert politische Lösungen.
  • Kreislauf: Aus den Überresten der Ernährung könnten fruchtbare Substrate entstehen.

Außerdem im neuen Leibniz-Journal:

  • Nur so ein Vorschlag…: Die Kolumne des Leibniz-Präsidenten Matthias Kleiner.
  • Zukunftsstadt: Schüler bloggen, wie sie später leben wollen.
  • Forschungspolitik: Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, über die Zukunft der Forschungsförderung.
  • Einheit = Alltag? Das Deutsche Historische Museum Berlin zeigt mit dem Leibniz-Zentrum für zeithistorische Forschung das Porträt einer Übergangsgesellschaft.

Das Leibniz-Journal erscheint viermal jährlich. Als PDF und als Blätterversion steht es online zur Verfügung: www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/publikationen/journal/32015/.

Die Druckversion kann kostenlos abonniert werden (abo(at)leibniz-gemeinschaft.de).

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft

Dr. Christine Burtscheidt
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Mobil: 0160 / 800 99 46
burtscheidt(at)leibniz-gemeinschaft.de

Christoph Herbort von Loeper M.A.
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