Gemeinschaft als Zukunftsweg

Als starkes Netzwerk will Leibniz die Herausforderungen der Gesellschaft angehen. Mit kooperativer Wissenschaft bündelt die Leibniz-Gemeinschaft die individuellen Stärken ihrer Mitglieder für die Zukunft. Auf der Leibniz-Jahrestagung lobt EU- Forschungskommissar Moedas den Beitrag der Leibniz-Gemeinschaft für die europäische Forschung.

01.12.2014 · Leibniz-Gemeinschaft · Pressemeldung

Bei seinem ersten Besuch in Deutschland lobte der neue EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, Carlos Moedas, den Beitrag der Leibniz-Gemeinschaft zur europäischen Forschung in den  vergangenen  20 Jahren. Der Kommissar kündigte bei seiner Rede auf der Festveranstaltung der Leibniz-Jahrestagung Aktivitäten für eine innovations- zugängliche Gesellschaft in Europa an. Diese basiere unbedingt auf einer angemessenen öffentlichen und privaten Finanzierung von Forschung und Entwicklung und einem gemeinsamen europäischen Forschungsraum, der offen für weltweite Kooperationen ist, aber eine starke Basis im Binnenmarkt hat. Außerdem müssten gute Ideen und Innovationen schneller in kommerzielle Produkte und Dienstleistungen überführt werden.

Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, hat die Mitglieder der Forschungsorganisation bei ihrer Jahrestagung zu mehr Gemeinschaft eingeladen. Unter dem Motto „Mehr Gemeinschaft wagen“ sollten die 89 Mitgliedseinrichtungen ihr Wissen, ihre Kräfte und ihre Methoden bündeln. „Diese Form der ‚Kooperativen Wissenschaft‘ halte ich vor dem großen internationalen Hintergrund der kommenden Herausforderungen in Wissenschaft und Forschung für ihren wahren Zukunftsweg“, sagte Matthias Kleiner am Donnerstagabend bei der Festversammlung der Jahrestagung. Zwischen der Mission der Institute und ihrer Kooperation miteinander und mit externen  Partnern  bestehe ein produktives Verhältnis, so der Leibniz- Präsident. Damit wohne der Leibniz-Gemeinschaft eine allgemeine Interaktion zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsforschung, zwischen Erkenntnisorientierung und Anwendungsorientierung als echte Wechselwirkung inne, betonte Matthias Kleiner. Daran anschließend hob der Leibniz-Präsident die mobilen Diagnostik-Labore des Bernhard-Nocht- Instituts für Tropenmedizin aus Hamburg im von Ebola geplagten Guinea als Modellbeispiel von Wissenstransfer à la Leibniz hervor.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka lobte in ihrem Grußwort die themenorientierte institutsübergreifende Vernetzung innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft und über sie hinausgehend als wichtige Entwicklung der Wissenschaftsorganisation. Die Leibniz- Forschungsverbünde und Leibniz-WissenschaftsCampi führten so dazu, dass die Leibniz- Gemeinschaft künftig stärker in strategische Überlegungen und Entscheidungen der Forschungspolitik einbezogen werden könne, so Wanka.

Für die Bundesländer hob Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst nicht nur die Bedeutung der Leibniz-Institute für die Kooperationen von Hochschulen und außeruniversitären Forschungsorganisationen hervor. Sie verwies auch darauf, dass die Leibniz- Gemeinschaft durch die gesellschaftliche Relevanz ihrer Forschung besonders gut dafür geeignet sei, in der Bevölkerung das Verständnis für die Wissenschaft insgesamt zu fördern.

Für die Leibniz-Forschungsverbünde und Leibniz-WissenschaftsCampi bewilligte der Leibniz- Senat ergänzende Mittel aus der Förderlinie „Strategische Vernetzung“ in Höhe von mehr als 10,5 Mio. Euro. Damit fördert die Leibniz-Gemeinschaft ab 2015 über vier Jahre den neuen Leibniz-Forschungsverbund zu Infektionskrankheiten im 21. Jahrhundert und den bestehenden zur „Historischen Authentizität“. Außerdem werden sechs neue und vier bestehende WissenschaftsCampi zu den Themen Verbraucherpolitik (Berlin), empirische Linguistik und computerbasiertes Sprachlernen (Mannheim), neurologische Lern- und Gedächtnisforschung (Magdeburg), regeneratives Altern (Jena), Infektionsbekämpfung (Jena), Kognition von Primaten (Göttingen), Byzanzforschung (Mainz), Phosphorforschung (Rostock), pflanzenbasierte Bioökonomie (Halle) und Bildung in Informationsumwelten (Tübingen) gefördert.

Als neues Mitglied des Senats der Leibniz-Gemeinschaft wählte das oberste Aufsichtsgremium Ilse Helbrecht, Professorin für Kultur- und Sozialgeographie und Direktorin des Georg-Simmel- Zentrums für Metropolenforschung (GSZ) an der Humboldt-Universität zu Berlin, und Robert F. Singer, Professor für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle, Universität Erlangen- Nürnberg. Für eine zweite Amtszeit im Senat wurden gewählt: Norbert Berthold (Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg), Jan-Hendrik Olbertz (Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin), Heinz-Elmar Tenorth (emeritierter Professor für Historische Erziehungswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin) und Monika Wulf-Mathies (Beraterin des Vorstands der Deutsche Post DHL).

Die Mitgliederversammlung bestätigte die Vizepräsidenten Matthias Beller (Leibniz-Institut für Katalyse, Rostock) und Friedrich Hesse (Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen) für eine weitere Amtszeit von zwei Jahren.

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