Promovierende bewerten Arbeitsbedingungen überwiegend positiv

Die unabhängige Interessenvertretung von mehr als 3.800 in der Leibniz-Gemeinschaft betreuten Doktorandinnen und Doktoranden, das „Leibniz PhD Network“, hat die erste in Eigenregie erstellte Umfrage zur Situation von Promovierenden in Leibniz-Instituten vorgenommen und die Ergebnisse veröffentlicht.

21.02.2019 · Leibniz-Gemeinschaft · Pressemeldung

Im Fokus der Befragung, an der sich mehr als 1.000 Promovierende beteiligt haben, standen vor allem die Arbeitssituation, Karrieremöglichkeiten, die Betreuungssituation sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.

Der Bericht kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass 63 Prozent der mehr als 1.000 an der Befragung Teilnehmenden zufrieden oder sehr zufrieden mit der Betreuung ihrer Promotionsvorhaben sind. Bei der Vereinbarkeit mit dem Privat- und Familienleben besteht aus Sicht einer relevanten Zahl der Befragten allerdings Verbesserungsbedarf: Etwa ein Drittel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hält das Arbeiten in der Wissenschaft nicht für ausreichend vereinbar mit Privat- und Familienleben, insbesondere mit Blick auf Elternpflichten.

Zu dem Bericht äußert sich der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Matthias Kleiner, wie folgt:

„Ich freue mich, dass eine überwiegende Zahl der teilnehmenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden ist. Gleichwohl sind wir noch nicht auf einem Niveau angelangt, mit dem wir vollumfänglich zufrieden sein können. Der Bericht bietet uns wertvolle Erkenntnisse, an welchen Stellen wir bei der Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern noch intensiver ansetzen müssen.

Die Förderung von Karrieren und die Schaffung eines attraktiven Arbeitsumfeldes sind zentral, um ideale Rahmenbedingungen für freie, kreative und innovative Wissenschaft in der Leibniz-Gemeinschaft zu fördern. Mit den Leibniz-Karriereleitlinien hat die Leibniz-Gemeinschaft bereits im Jahr 2012 ein gemeinsames Modell für die Entwicklung von promovierenden und promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entworfen und damit früh den Weg hin zu transparenteren Karriereverläufen in der Wissenschaft beschritten. Die Projektgruppe „Karriereförderung“ des Leibniz-Präsidiums hat die Promovierenden bereits bei der jetzt abgeschlossenen Befragung unterstützt. Erst unlängst hat das Präsidium eine Projektgruppe „Gleichstellung“ unter dem Vorsitz von C. Katharina Spieß, Leiterin der Abteilung Bildung und Familie am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), eingerichtet, die sich besonders mit den Arbeits- und Lebensbedingungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern befassen wird.“

Die Ergebnisse des Berichts werden nun in der nächsten Sitzung des Leibniz-Präsidiums sowie in den wissenschaftlichen Sektionen und dem Verwaltungsausschuss vorgestellt. Die Diskussion darüber soll erste wichtige Impulse für die weitere Entwicklung eines attraktiven Arbeitsumfeldes in der Leibniz-Gemeinschaft liefern. Leibniz-Präsident Matthias Kleiner  hofft, dass dieser Bericht der Auftakt für eine regelmäßige Erhebung ist, an der eine noch größere Zahl von Promovierenden teilnimmt, um dann ein möglichst repräsentatives Bild der Lebens- und Arbeitssituation zu erhalten. Dafür sichert er die Unterstützung der Leibniz-Gemeinschaft zu.

Der vollständige Bericht „Doctoral Researchers in the Leibniz Association: Final Report of the 2017 Leibniz PhD Survey” sowie eine Zusammenfassung zentraler Ergebnisse sind online verfügbar unter https://leibniz-phd.net/survey/

Das „Leibniz PhD Network“ wurde 2016 auf Initiative einer Gruppe von Promovierenden der Leibniz-Gemeinschaft gegründet und versteht sich als Plattform für die Vernetzung und den intensiven fachlichen und überfachlichen Austausch zwischen den Doktorandinnen und Doktoranden in der Leibniz-Gemeinschaft. Als Interessenvertretung und Sprachrohr der Promovierenden will es dazu beitragen, Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Wissenschaft transparenter zu machen.

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